Wohnzimmer im Grünen ...

Der Gartenarchitekt Olaf Bellstedt charakterisierte die Gartenanlage folgendermaßen: „Die Parkanlage ist ein Beispiel aus der Zeit der Gartenreform der Jahrhundertwende; konkurrierend mit zeitgenössischen Strömungen. Die repräsentative landschaftliche Gestaltung überwiegt allerdings noch im Sinne der Lenné-Meyerschen Schule und ist deshalb als ein einzigartiges Beispiel der Gartenkunst in der Wende vom 19. zum 20. Jahrhunderts anzusehen.“

Sowohl das Gutshaus mit seinem Eckturm, Altanen und Verzierungen wie auch die etwa 7.000 m² große gestaltete Parkanlage sind als Bau- und Gartendenkmal ausgewiesen.

Der Garten entstand in einer Zeit, in der man in Fachkreisen begann, sich kritisch über den Stillstand in der Gartenkunst zu äußern. Die meisten Gartenarchitekten fühlten sich der „alten“ Schule Lennés und Meyers verpflichtet, die den Landschaftsgarten als den einzig Wahren sahen. Andererseits stieg die Nachfrage nach nutzbaren Gärten und der Garten sollte als erweiterte Wohnung im Grünen benutzt werden können. Der Hullmannsche Garten weist als Zeitzeugnis dieses Umbruchs beide Gartenstile auf. Die landschaftliche Gestaltung mit geschwungenen Wegen und Sitzplätzen mit Blick in die Landschaft und die neue Komponente mit dem kleinen Teich und der Pergola als „Gartenzimmer im Grünen“.

Die Gartenwege, zum Teil mit dekorativen Rosenbögen überspannt, verbinden verschiedene Aufenthaltsorte, die mit Bänken möbliert sind. Einige alte, raumgreifende Solitärbäume zieren die kleine Parkanlage. Weitere Wege führen in waldartige Bereiche, ab und zu öffnet sich der Blick in die Weite der Landschaft.

Schmuckstück des Parks ist früher wie heute die steinerne Gartenpergola am Teich, die sowohl von links wie auch von rechts über eine jeweils leicht geschwungene Brücke zu erreichen ist. Vom Wintergarten des Hauses und seiner Terrasse hat man einen besonders schönen Blick auf dieses malerische Gartenmotiv.